Datensicherheit beim E-Rezept
09. Juni 2022Alles wird digitaler - egal ob im privaten Bereich, beim Einkaufen oder auch in Sachen Gesundheit. Wo der Patient früher mit dem Rezept-Zettel vom Arzt zur Apotheke gegangen ist, reicht heute schon das Smartphone. Da die persönlichen Daten, besonders die, die die Gesundheit betreffen, sehr sensibel behandelt werden müssen, wurde bei diesem System besonders auf die Datensicherheit geachtet.
So kommt das Rezept aufs Smartphone
Und so funktioniert das: Der Arzt untersucht den Patienten und erstellt das Rezept an seinem Computer. Er kann dieses dort auch digital unterschreiben. Anschließend schickt er einen QR-Code an das Handy des Patienten, der diesen mit Hilfe einer App empfangen kann. Bei Google Play, in der App-Gallery und im App-Store wird diese App für alle Betriebssysteme zur Verfügung gestellt. Doch auch wer kein Smartphone besitzt, kann selbstverständlich weiterhin ein Rezept bekommen, denn der QR-Code, der als E-Rezept auf das Handy geschickt wird, kann ebenso ausgedruckt werden.
Damit geht der Patient zu seiner Apotheke. Der Apotheker kann den QR-Code auslesen und dem Kunden das benötigte Medikament geben. Doch selbst, wenn der Patient nicht in die Praxis oder in die Apotheke kommen kann oder möchte, kann er das E-Rezept nutzen. Wer eine Online-Sprechstunde besucht, kann danach ebenfalls das E-Rezept auf sein Smartphone geschickt bekommen. Und das lässt sich dann digital an die Apotheke übermitteln. Dort kann der Patient das Medikament vorbestellen oder abholen oder es sich, wenn er krankheitsbedingt das Haus nicht verlassen kann, per Kurier bringen lassen. Dasselbe gilt für die Bestellung bei der Versandapotheke, auch dahin kann der Code übermittelt oder der Ausdruck geschickt werden.
Wie sicher sind dabei meine Daten?
Der Server, über den das E-Rezept vom Arzt bis zur Apotheke gelangt, wird in der Telematikinfrastruktur verwaltet. Diese hat das Ziel, alle, die im Gesundheitssystem zusammenarbeiten, dort zusammenzubringen. Ärzte, Krankenhäuser, Apotheken oder Krankenkassen sollen damit schnell auf die nötigen Daten der Patienten zugreifen können. Diese Daten kommen verschlüsselt an, werden verarbeitet und verschlüsselt weitergegeben, im Fall der E-Rezepte an die Apotheke. Für die Datensicherheit dieses Systems ist das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik zuständig. Es kontrolliert auch, ob die Personen, die auf die Daten zugreifen, dazu überhaupt berechtigt sind. Um sich für seine App zu identifizieren, benötigt der Patient die elektronische Gesundheitskarte und einen PIN von der Krankenkasse.
Ab wann gibt es das E-Rezept?
Los geht es mit dem E-Rezept im Laufe des Jahres 2022. Noch befindet sich das ganze System in der Testphase, in der die Beteiligten geschult werden und die Funktionen ausprobieren können. Wenn alles reibungslos funktioniert, wird das E-Rezept das bisherige Rezept komplett ablösen.
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